Das neue Straßenbaumkonzept: Ergebnisse der Bürgerbefragung

(Dr. Theodor Scharnholz)

 

Die AG-Straßenbaumkonzept hat im Mai 2015 die Bürger-/innen zu ihrer Haltung beim Umgang mit unseren Straßenbäumen befragt. Mehr als 150 Glienicker-/innen haben sich an der Umfrage beteiligt. Die Altersgruppe 40-64 Jahre stellte erwartungsgemäß mit rund 60% den höchsten Anteil der Beteiligten. Die Altersgruppen darunter und darüber waren mit jeweils ca. 20 % vertreten. Wir, die Mitglieder der AG, danken allen Teilnehmern herzlich.

 

Die Ergebnisse der Befragung liegen jetzt vor und werden unten in Kurzform dargestellt. Sie sind ein richtungsweisendes Stimmungsbild der Bürgermeinung zu diesem Thema, wenn das Ergebnis auch im demoskopischen Sinn nicht repräsentativ ist.

 

Es überrascht nicht, dass eine überwältigende Mehrheit die Straßenbäume in Glienicke für "sehr wichtig" oder "wichtig" hält (92%). Diese Einstellung hat wohl viele Bürger-/innen erst zur Teilnahme an der Befragung motiviert. Sehr aufschlussreich sind die abgegebenen Voten zur Bewertung der Funktion von Straßenbäumen. Auf die Frage "Was ist für Sie persönlich bei Straßenbäumen besonders bedeutsam?" gab es folgendes Meinungsbild.

 

An erster Stelle rangiert für die Glienicker/-innen der ästhetische Wert der Straßenbäume. Auch deren Bedeutung als Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Tiere wird hoch eingeschätzt. Ein wesentlicher Stellenwert wird den Straßenbäumen nicht zuletzt wegen ihrer positiven Wirkung auf das Kleinklima, sei es als Sauerstoffproduzent oder als Schattenspender und Temperaturbremse, zugeschrieben. Zusammenfassend stellen wir fest: die Teilnehmer/-innen an der Umfrage lassen keinen Zweifel an ihrer hohen Wertschätzung für die Straßenbäume im Ortsbild von Glienicke aufkommen.


Wir waren besonders interessiert daran zu erfahren, welche Relevanz die Glienicker-/innen verschiedenen Aspekten bei der Entwicklung des Straßenbaumbestands beimessen. In vielen Straßen sind die Bäume in die Jahre gekommen und eine rechtzeitige Ergänzung und Nachpflanzung ist versäumt worden. Es steht deswegen eine Grundsatzentscheidung an, wie man dieses Versäumnis am besten korrigieren kann. Vor diesem Hintergrund wurden die Bürger-/innen gefragt: "Was ist für Sie persönlich wichtig bei der Entwicklung der Straßenbäume in Glienicke?"

Die Antworten der Teilnehmer/-innen auf diese Frage zeigen eine eindeutige Präferenz für den Erhalt der alten Straßenbäume. Die Anzahl derjenigen, für die der Erhalt des alten Bestands wichtig ist, ist genau viermal so hoch wie die derjenigen, die die Fällung alter Bäume für bedeutsam halten. Der Alleecharakter soll aus Sicht einer hohen Zahl von Bürgern/innen erhalten bleiben, wobei auf die Gleichartigkeit des Bestands allerdings nur wenig Wert gelegt wird. Daraus darf man schließen, dass der vielgeschmähte "Sägezahncharakter", der entsteht, wenn in einer Straße große alte Bäume neben kleineren Jungbäumen stehen, kaum jemanden schreckt. Das wird noch unterstrichen durch die Relevanz, die Neupflanzungen beigemessen wird. Denn wenn neue Bäume gepflanzt und zugleich alte Bäume erhalten werden sollen, kann das nur gehen, wenn alt und neu nebeneinander stehen.


In der Umfrage wollten wir auch wissen, wie die Bürger-/innen der Pflegezustand, die Verkehrssicherheit und die Standorte der Straßenbäume bewerten. Bei dieser Frage war klar, dass die Teilnehmer/-innen nur ihren subjektiven Eindruck wiedergeben konnten, denn zu einer objektiven Bewertung gehört bei diesen Aspekten einiges Fachwissen. Entsprechend unterschiedlich stellt sich das Meinungsbild in dieser Frage dar. Die große Mehrheit zeigt sich jedoch mit dem gegenwärtigen Stand bei diesen Themen durchaus zufrieden und vergibt Noten von "sehr gut" bis "befriedigend". Auch einige wenige sehr schlechte Noten können das Gesamtbild eines durchaus akzeptablen Zustands unserer Straßenbäume aus Bürgersicht nicht trüben.


Etwa ein Drittel der Teilnehmer-/innen haben bei der Umfrage die Gelegenheit genutzt, zusätzlich zu den vorgegeben Antworten ihre Meinung zu einzelnen Aspekten schriftlich zu äußern. Für die Arbeit der AG und den Fachdienst Baumschutz in der Verwaltung sind dabei viele beachtenswerte Gesichtspunkte angesprochen worden, teils verbunden mit Anerkennung, in einigen Fällen aber auch mit Kritik. Es handelt sich allerdings um eine so breite Palette von Einzelansichten, dass sie kaum zu bündeln sind und deswegen hier auch nicht dargestellt werden. Sie werden aber keineswegs ignoriert, sondern fließen als Anregungen in die Arbeit der AG ein.

 

    Bürgerintiative       Baumschutz (BIB)